


Gemeinsam gegen Ausgrenzung
Presseinformation vom 28. Januar 2015
Was haben Sterneköchin Cornelia Poletto, Springreiterin Janne Friederike Meyer sowie der Schauspieler und Sänger Gustav Peter Wöhler gemeinsam? Sie alle unterstützen die Hamburgische Regenbogenstiftung im Einsatz für Integration und Vielfalt. Vom 27. Januar 2015 an sind sie mit ihren Statements auf 550 Citylights in ganz Hamburg zu sehen. „Mein Rezept gegen AIDS heißt Solidarität“, erklärt dort Cornelia Poletto, „Hindernisse sind zum Überwinden da. Besonders Intoleranz“, ergänzt Janne Friederike Meyer, und Gustav Peter Wöhler zitiert aus seinem „Drehbuch gegen AIDS: Engagement für mehr Aufklärung“.
Diskriminierung und Intoleranz seien heute die größten Hindernisse einer erfolgreichen HIV-Prävention, erläutert Vorstandsvorsitzender Lutz Johannsen den Hintergrund dieser Kampagne der Hamburgischen Regenbogenstiftung. Vielfältige Beratungs- und Testangebote sowie hocheffiziente Behandlungsmöglichkeiten ermöglichten inzwischen ein weitgehend unbeeinträchtigtes Leben mit HIV. Die begründete Sorge vor gesellschaftlicher Ausgrenzung, am Arbeitsplatz, im Bekanntenkreis, aber auch im Gesundheitswesen, hindere jedoch gefährdete Menschen daran, sich über eine mögliche HIV-Infektion klar zu werden und diese Angebote in Anspruch zu nehmen. Darauf, dass eine frühe Diagnostik und Therapie dringend erforderlich sind, wies das zuständige Robert-Koch-Institut erst kürzlich in seinem Jahresbericht 2014 hin: 14.000 Personen leben demnach deutschlandweit mit einer nicht diagnostizierten HIV-Infektion und haben somit keinerlei Zugang zu Prävention und Behandlung.
Wie notwendig der Einsatz für Integration und Vielfalt ist, verdeutlicht das Auftreten rückwärtsgewandter und fundamentalreligiöser Gruppierungen, die, vor einem Jahr in Stuttgart, im letzten Herbst in Hannover und nun in Hamburg versuchen, Aufklärung, Lebensweisendiversität und Sexualpädagogik auf das Niveau der Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts zurückzuversetzen. In der Hansestadt tritt dem ein breites Bündnis „Vielfalt statt Einfalt“ entgegen, das auch von der Hamburgischen Regenbogenstiftung aktiv unterstützt wird. So ist dann auch die Regenbogenmaske, zentrales Element der Plakatmotive, ein politisches Statement gegen Diskriminierung und Ausgrenzung: Mit solchen Masken tarnen sich kenianische Bürgerrechtsaktivisten bei Auftritten für die Menschenrechte Homosexueller, um der Verfolgung durch die Staatsbehörden zu entgehen.
Die Hamburgische Regenbogenstiftung, gegründet 2014 als Förderstiftung, begleitet die AIDS-Hilfe Hamburg in ihrer zielgruppenspezifischen Präventionsarbeit. Hierbei stützt sie sich auf 24 Kuratorinnen und Kuratoren aus verschiedenen Bereichen der Hamburger Stadtgesellschaft. Folglich ist auch die aktuelle Kampagne ein beeindruckender Beleg bürgerschaftlichen Engagements, wurde sie doch als Gemeinschaftswerk pro bono entwickelt und realisiert: Zwei der drei Models gehören dem Stiftungskuratorium an, als Fotograf wirkte Udo Mölzer, die Website entwickelte die F7 Media GmbH, für Konzeption und Ausführung zeichnet die Agentur Behnken/Jahr/Stilcken verantwortlich und die 550 Citylights werden von der Firma Decaux kostenlos überlassen.